übersetzt von Theresia Prammer

L’uccellino del freddo

I
Viene il freddo. Giri per dirlo
tu, sgricciolo, intorno le siepi;
e sentire fai nel tuo zirlo
lo strido di gelo che crepi.
Il tuo trillo sembra la brina
che sgrigiola, il vetro che incrina…
trr trr trr terit tirit…

II
Viene il verno. Nella tua voce
c’è il verno tutt’arido e tecco.
Tu somigli un guscio di noce,
che ruzzola con rumor secco.
T’ha insegnato il breve tuo trillo
con l’elitre tremule il grillo…
trr trr trr terit tirit…

III
Nel tuo verso suona scrio scrio,
con piccoli crepiti e stiocchi,
il segreto scricchiolettio
di quella catasta di ciocchi
Uno scricchiolettio ti parve
d’udirvi cercando le larve…
trr trr trr terit tirit…

IV
Tutto, intorno, screpola rotto.
Tu frulli ad un tetto, ad un vetro.
Così rompere odi lì sotto,
così screpolare lì dietro.
Oh! lì dentro vedi una vecchia
che fiacca la stipa e la grecchia…
trr trr trr terit tirit…

V
Vedi il lume, vedi la vampa.
Tu frulli dal vetro alla fratta.
Ecco un tizzo soffia, una stiampa
già croscia, una scorza già scatta.
Ecco nella grigia casetta
l’allegra fiammata scoppietta…
trr trr trr terit tirit…

VI
Fuori, in terra, frusciano foglie
cadute. Nell’Alpe lontana
ce n’è un mucchio grande che accoglie
la verde tua palla di lana.
Nido verde tra foglie morte,
che fanno, ad un soffio più forte…
trr trr trr terit tirit…

Der Kältevogel

I
Die Kälte kommt. Du streifst
Schneekönig, quer durch die Hecken;
und kündest mit deinem Pfeifen
vom Knirschen des klirrenden Frosts.
Dein Trällern ist wie der Rauhreif,
der knistert, die Scheibe, die reißt…
trr trr trr terit tirit…

II
Der Winter kommt. In deiner Stimme
erklingt er, streng und roh.
Du bist wie ein Nussgehäuse,
das kollert mit dumpfem Ton.
Der Grille mit ihrem Propeller
verdankst du dein flinkes Geträller…
trr trr trr terit tirit…

III
In deinem Ruf, gestochen scharf,
durchzogen von Schnalzen und Knattern,
vibriert das heimliche Geknarre
der aufgetürmten Brennholzlatten.
Dir war, als hörtest du darin ein Knarzen
auf der Suche nach Larven…
trr trr trr terit tirit…

IV
Alles, ringsumher, knistert und birst.
Du schwirrst zu einem Dach, zu einer Platte.
Horch, das Platzen unter dir,
horch, dort hinten das Geratter,
Ach! Und drinnen eine alte Frau,
die bricht Gestrüpp und Heidekraut…
trr trr trr terit tirit…

V
Du siehst das Licht, du siehst das Lodern.
Du fliegst von der Platte ins Laub.
Da, eine Leiste fällt fauchend zu Boden,
ein Stück getrocknete Rinde bricht auf
Da, in dem düsteren Häuschen
Züngelt ein lustiges Flämmchen…
trr trr trrr terit tirit…

VI
Draußen, auf der Erde, rauschen
gefallene Blätter. Auf einem fernen Hang
da nehmen sie, zu Tausenden,
dein grünes Knäuel in Empfang.
Grünes Nest im getrockneten Laub,
das zirpt, wenn der Wind stärker braust…
trr trr trr terit tirit…

Nebbia

Nascondi le cose lontane,
tu nebbia impalpabile e scialba,
tu fumo che ancora rampolli,
su l’alba,
da‘ lampi notturni e da‘ crolli
d’aeree frane!

Nascondi le cose lontane,
nascondimi quello ch’è morto!
Ch’io veda soltanto la siepe
dell’orto,
la mura ch’ha piene le crepe
di valerïane.

Nascondi le cose lontane:
le cose son ebbre di pianto!
Ch’io veda i due peschi, i due meli,
soltanto,
che dànno i soavi lor mieli
pel nero mio pane.

Nascondi le cose lontane
che vogliono ch’ami e che vada!
Ch’io veda là solo quel bianco
di strada,
che un giorno ho da fare tra stanco
don don di campane…

Nascondi le cose lontane,
nascondile, involale al volo
del cuore! Ch’io veda il cipresso
là, solo,
qui, solo quest’orto, cui presso
sonnecchia il mio cane.

Nebel

Versteckst, was in der Ferne liegt,
du Nebel, unfaßbar und fahl,
Dunst, der du immer noch quillst
aus dem Morgensonnenstrahl,
aus nächtlichen Blitzen und schrillendem
Donnerschlag!

Versteckst, was in der Ferne liegt,
versteck mir das, was längst verschwand!
Daß ich nur noch die Pflanzen,
des Gartens sehen kann,
die Mauer mit ihren Rissen
von wildem Baldrian.

Versteckst, was in der Ferne liegt:
die Dinge trunken vor Tränen!
Damit ich nur noch die zwei Apfel-, die zwei Pfirsich-
Bäume sehe,
die mir ihre süßen Früchte
auf die schwarze Kruste legen.

Versteckst, was in der Ferne liegt,
nach mir verlangend und nach meiner Liebe!
Dann seh‘ ich nur noch diesen weißen Glanz
des Weges,
den ich dereinst im müden Glockenklang
zu Ende gehe…

Versteckst, was in der Ferne liegt,
versteckst es, läßt es mit dem Herzen
fliegen! Dann seh ich nur noch die Zypresse
still für sich,
nur sie, und dieses Beet, in dessen
Schatten sich mein Hund verkriecht.

Il poeta solitario

O dolce usignolo che ascolto
(non sai dove), in questa gran pace,
cantare cantare tra il folto,
là, dei sanguini e delle acace;

t’ho presa – perdona, usignolo –
una dolce nota, sol una,
ch’io canto tra me solo solo,
nella sera, al lume di luna.

E pare una tremula bolla
tra l’odore acuto del fieno,
un molle gorgoglio di polla,
un lontano fischio di treno…

Chi passa, al morire del giorno,
ch’ode un fischio lungo laggiù
riprende nel cuore il ritorno
verso quello che non è più.

Si trova al nativo villaggio,
vi ritrova quello che c’era:
l’odore di mesi-di-maggio
buon odor di rose e di cera.

Ne ronzano le litanie,
come l’api intorno una culla:
ci sono due voci sì pie!
di sua madre e d’una fanciulla.

Poi fatto silenzio, pian piano,
nella nota mia, che t’ho presa,
risente squillare il lontano
campanello della sua chiesa.

Riprende l’antica preghiera,
ch’ora ora non ha perchè;
si trova con quello che c’era,
ch’ora ora ora non c’è.


Chi sono? Non chiederlo. Io piango,
ma di notte, perch’ho vergogna.
O alato, io qui vivo nel fango.
Sono un gramo rospo che sogna.

Der einsame Dichter

O zarte Nachtigall, deren Gesang
im Dickicht (von dir ungesehen),
aus großer Stille zu mir drang,
zwischen Orangenhainen und Akazien;

dir hab ich – Nachtigall, verzeih –
eine süße Note, eine einzige gestohlen,
die ich nun singe, einsam und allein,
des Abends, im Schimmer des Mondes.

Sie ist wie eine bebende Blase,
im stechenden Heugeruch
wie ein weiches, gluckerndes Sprudeln,
wie das Pfeifen des nahenden Zugs…

Wer hier vorbeikommt, wenn der Tag sich neigt,
hört dort unten ein langes Pfeifen
und unternimmt mit dem Herzen die Reise
in längst vergangene Zeiten.

Er denkt sich in sein Heimatdorf zurück,
erfährt dort wieder, was einmal war:
diesen Maienmonatduft
Duft von Rosen und von Wachs.

In den Gebeten tönt dasselbe Summen,
von Bienen, die um eine Wiege schwirren:
doch wem gehören diese frommen Stimmen?
Sie gehören der Mutter mit ihrem Kind.

Und wenn es still wird, nach und nach,
schwingt in der Note, die ich dir entwand,
in weiter Ferne, lang und schwach
ein ferner Kirchenglockenklang.

Das einstige Gebet ist wieder da,
das nun für nichts mehr steht;
es fügt sich zu allem, was damals war,
und nun nicht mehr besteht.


Wer bin ich? Frage nicht. Ich weine klamm,
aber des Nachts, und voller Scham.
O Flügelwesen, ich leb‘ hier im Schlamm,
ein Frosch bin ich, in einen Traum gebannt.

Le rane

Ho visto inondata di rosso
la terra dal fior di trifoglio;
ho visto nel soffice fosso
le siepi di pruno in rigoglio;
e i pioppi a mezz’aria man mano
distendere un penero verde
lunghesso la via che si perde
lontano.

Qual è questa via senza fine
che all’alba è sì tremula d’ali?
chi chiamano le canapine
coi lunghi lor gemiti uguali?
Tra i rami giallicci del moro
chi squilla il suo tinnulo invito?
chi svolge dal cielo i gomitoli
d’oro?

Io sento gracchiare le rane
dai borri dell’acque piovane
nell’umida serenità.
e fanno nel lume sereno
lo strepere nero d’un treno
che va…

Un sufolo suona, un gorgoglio
soave, solingo, senz’eco.
Tra campi di rosso trifoglio,
tra campi di giallo fiengreco,
mi trovo; mi trovo in un piano
che albeggia, tra il verde, di chiese;
mi trovo nel dolce paese
lontano.

Per l’aria, mi giungono voci
con una sonorità stanca;
Da siepi, lunghe ombre di croci
si stendono su la via bianca.
Notando nel cielo di rosa
mi arriva un ronzìo di campane,
che dice: Ritorna! Rimane!
Riposa!

E sento nel lume sereno
lo strepere nero del treno
che non s’allontana, e che va
cercando, cercando mai sempre
ciò che non è mai, ciò che sempre
sarà…

Die Frösche

Ich sah, von Rot übersprenkelt
die Erde, unter Kleeblumenfluten;
ich sah in der weichen Senke
die Pflaumenhecken in voller Blüte;
und die Pappeln, halbhoch, für und für
eine grüne Fransendecke breiten
längs des Weges, der sich im Weiten
verliert.

Was ist dieser Weg ohne Ende,
des Abends von Flügeln durchzuckt
wen rufen die Gartenvögel
mit immergleichem Geschluchz?
Aus den gelblichen Zweigen des Maulbeers
wer lockt mit silbrigem Schrei?
wer entrollt auf dem Himmel die goldenden
Knäuel?

Ich höre das Quaken der Frösche
aus den Furchen mit Regenwasser
im heiteren Nass.
Und es schreibt in den munteren Lichtschein
sich das schwarze Gekreisch eines Zugs ein
voll Hast…

Ein Flöten ertönt, ein Geprassel
behaglich, einsam, echolos.
Zwischen Feldern aus rotem Blattklee,
zwischen Feldern aus gelbem Bockshorn,
da steh ich; ich stehe auf einem flachen Hang,
wo Kirchen wie Lichter dem Grün entsprießen
ich finde mich wieder in einem süßen
fernen Land.

In der Luft hängen Stimmen, Geräusche
mit schläfrigem Klang.
Von den Hecken sind Schatten von Kreuzen
über die hellweißen Wege gespannt.
Und zu mir tönt ein Glockengeläut,
das über den rötlichen Himmel treibt,
das sagt mir: Komm wieder! Zieh weiter!
Kehr um!

Und es fällt in den heiteren Lichtschein
das schwarze Gekreisch eines Zugs ein,
der sich niemals entfernt, und der fahrend
zu finden sucht, immer und nie,
was nimmer mehr sein wird, was ewig
geschieht…

Temporale

Un bubbolìo lontano…

Rosseggia l’orizzonte,
come affocato, a mare:
nero di pece, a monte,
stracci di nubi chiare:
tra il nero un casolare:
un’ala di gabbiano.

Gewitter

Ein Brodeln in der Weite…

färbt rot den Horizont,
wie Feuer, auf dem Meer,
und pechschwarz in den Bergen,
zerfetzt das helle Wolkenheer:
in all dem Schwarz ein kleines Haus:
der Flügel einer Möwe.

Speranza e Memorie

Paranzelle in alto mare
bianche bianche,
io vedeva palpitare
come stanche:
o speranze, ale di sogni
per il mare!

Volgo gli occhi; e credo in cielo
rivedere
paranzelle sotto un velo,
nere nere:
o memorie, ombre di sogni
per il cielo!

Hoffnung und Erinnerung

Fischerboote auf hoher See
wie müde bebten sie
die weißen weißen
vor meinem Blick:
ach Hoffnungsschimmer, Fittiche von Träumen
auf hoher See!

Ich wende den Blick; und glaube im Himmel
Fischerboote
schwarze schwarze
wie unter einem Schleier
zu sehen:
ach Erinnerungen, Schatten von Träumen
die am Himmel stehen!