Gabriele Leupold

Foto: Foto: Georg Pöhlein

Übersetzte Sprachen

Russisch

Teilnahmen

2007

Jurymitglied

Preisträger

Übersetzte Autoren

Andrej Belyj, Boris Groys, Boris Pasternak, Gohar Markoan, Jurij Mamlejew, Leonid Dobytschin, Michail Bachtin, Ossip Mandelstam, Sergej Dowlatow, Warlam Schalamow

Lebenslauf

Geboren 1954, studierte Russistik und Germanistik. Nach einem Forschungsaufenthalt an der Lomonossow-Universität in Moskau und einem Lehrauftrag für Deutsch als Fremdsprache an der Fukui-Universität in Japan hat sie sich vor allem als Übersetzerin für Russisch einen Namen gemacht. Neben ihrer Tätigkeit als Übersetzerin organisiert Gabriele Leupold Ausstellungen, Lesungen und Konzerte. 2003 produzierte sie zusammen mit Eveline Passet, Olga Radetzkaja, Anna Schibarowa und Andreas Tretner die Videodokumentation „Spurwechsel“, einen Dokumentarfilm zum Thema „Übersetzen“, der am 24. August begleitend zur Übersetzerwerkstatt im Foyer des Markgrafentheaters gezeigt wird.

Zum 100. Geburtstag von Warlam Schalamow im Juli 2007 erschien im Verlag Matthes & Seitz der erste Band einer auf sechs Bände angelegten Werkausgabe in der Übersetzung von Gabriele Leupold, herausgegeben von Franziska Thun-Hohenstein. Warlam Schalamow ist einer der wichtigsten Schriftsteller, die den Lageralltag literarisch verarbeitet haben. 1929 wurde er wegen „konterrevolutionärer Agitation“ zu fünf Jahren Lagerhaft verurteilt. 1937 wurde er zum zweiten Mal verhaftet und nach Sibirien, in die Region Kolyma, deportiert. Nach Stalins Tod 1956 kehrte er nach Moskau zurück, wo er 1982 in einer psychiatrischen Klinik starb. Schalamow hat den Glauben an die Kunst verloren. „Erzählungen aus Kolyma“ sind keine Erinnerungen und, genau genommen, auch keine Erzählungen, sondern „nichtliterarische Literatur“: authentische Berichte vom Kältetod der menschlichen Seele. (A. LS.)

Auszeichnungen

Stipendium der Dialogwerkstatt Zug (1997), Paul Celan-Preis (2002), Stipendium Deutscher Literaturfonds (2007), Johann-Heinrich-Voß-Preis für Übersetzung der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung (2012), Hieronymusring (2017–2019), Jane Scatcherd-Preis (2018).

Übersetzungen

  • Bachtin, Michail (1987): „Rabelais und seine Welt“, Suhrkamp, Frankfurt a.M.
  • Belyj, Andrej (1993): „Kotik Letajew“, Roman, S. Fischer, Frankfurt a.M.
  • Belyj, Andrej (2001): „Petersburg“, Roman, Insel, Frankfurt a.M.
  • Dobytschin, Leonid (1989): „Die Stadt N“, Roman, S. Fischer, Frankfurt a.M.
  • Dowlatow, Sergej (1990): „Die Unsren. Ein russisches Familienalbum“, S. Fischer, Frankfurt a. M.
  • Groys, Boris (1988): „Gesamtkunstwerk Stalin“, Hanser, München
  • Groys, Boris (1991): „Ilja Kabakov. Die Kunst des Fliehens“, Hanser, München
  • Groys, Boris (1996): „Ilja Kabakov. Die Kunst der Installation“, Hanser, München
  • Mamlejew, Jurij (2003): „Die irrlichternde Zeit“, Suhrkamp, Frankfurt a.M.
  • Mandelstam, Ossip (1984): „Gespräch über Dante“, zus. mit Wolfgang Beilenhoff, Henssel, Berlin
  • Markosjan, Gohar (2002): „Penelope, die Listenreiche“, Rowohlt, Berlin
  • Pasternak, Boris (2000): „Eine Brücke aus Papier. Briefe an die Eltern und Schwestern“, S. Fischer, Frankfurt a.M.
  • Schalamow, Warlam (2007): „Durch den Schnee. Erzählungen aus Kolyma I“, Werke in Einzelbänden Bd. I, Matthes & Seitz, Berlin

Eigene Werke