Mittelter mann mit Bart und bordeaufarbenem Hemd

Hartmut Geerken

Foto: Foto: Georg Pöhlein

Übersetzte Sprachen

Teilnahmen

2009

Jurymitglied

Preisträger

Übersetzte Autoren

Lebenslauf

„hartmut geerken ist am 15. januar 1939 in stuttgart als ‚kind für den führer’ geboren und lt. google und einigen einschlägigen nachschlagewerken am 25. september 1984 noch zu lebzeiten verstorben. wenn geerken nicht noch am leben wäre, hätte er 2009 seinen 25. todestag begehen können.“ (Geerken über Geerken) Geerken lebt am Ammersee. Seine Aktivitäten sind breit gefächert: Autor, Komponist, Filmemacher, Schauspieler, Hörspielautor, Performance-Künstler und Ausstellungsmacher. Geerken studierte in Tübingen, Constantine (Algerien) und Istanbul, beim Goethe-Institut war er als Dozent und Institutsleiter in Kairo, Kabul und Athen tätig.
1961 legte er seinen ersten Gedichtband „aprilaugust. gedichte“ vor, dem viele weitere folgten. Daneben schrieb er auch Prosa, darunter die großen Romane „mappa“ und „kant“. Früh begann Geerken mit der Wiederentdeckung des deutschen Expressionismus in Radioessays sowie als Herausgeber von Mynona und anderen Autoren in der Reihe „Frühe Texte der Moderne“. Als Komponist und Darsteller war er an sechs Filmen von Herbert Achternbusch beteiligt.
1978–2002 nahm Geerken am Bielefelder „Colloquium Neue Poesie“ teil. „vom sitzen vom satz & vom zersetzen“ sammelt Beispiele für einen expandierten Übersetzungsbegriff. Die interlinguale Übersetzung aus einer Sprache in die andere ist für Geerken ein Sonderfall der Übersetzung. Sein Interesse geht aufs „Über“. Ernst Blochs Maxime „Denken heißt Überschreiten“ hat hier eine Schlüsselstellung. Die Lederkissen einer Sitzgarnitur erfahren eine Übersetzung in Richtung Kunst und Trommeln oder werden zeilenweise so lange „genitividiert“, bis ein Zustand der Eindeutigkeit erreicht, jede Trivialität des lyrischen Pathos zersetzt und kein Missverständnis mehr möglich ist. Ein Sachverhalt wird so lange überschrieben, bis nur noch die Überschrift zu diesem Sachverhalt übrig geblieben ist. (A. LS.)

Auszeichnungen

Münchner Literaturjahr (1984), Schubart-Literaturpreis (1986), Karl Sczuka-Preis für Radiokunst (1989, 1994).

Übersetzungen

Eigene Werke

  • Geerken, Hartmut (1961): „aprilaugust. gedichte (juni 1960 – märz 1961)“, Siger, Frickenhausen
  • Geerken, Hartmut (1971): „diagonalen. sprechstück für 5 männliche stimmen“, trollpress, Stuttgart
  • Geerken, Hartmut (1972): „Verschiebungen“, Luchterhand, Neuwied/Darmstadt
  • Geerken, Hartmut (1975): „Obduktionsprotokoll“, Ramm, Lichtenberg
  • Geerken, Hartmut (1981): „sprünge nach rosa hin“, Ramm, Spenge
  • Geerken, Hartmut (1984): „holunder“, Ramm, Spenge
  • Geerken, Hartmut (1988): „mappa“, Roman, Ramm, Spenge
  • Geerken, Hartmut (1990): „motte motte motte“, Ramm, Spenge
  • Geerken, Hartmut (1993): „poststempel jerusalem“, Ramm, Spenge
  • Geerken, Hartmut (1998): „kant“, Roman, Ramm, Spenge
  • Geerken, Hartmut (2005): „phos“, waitawhile, Wartaweil
  • Geerken, Hartmut (2006): „forschungen etc.“, waitawhile, Wartaweil
  • Geerken, Hartmut (2007): „klafti. über die einsilbigkeit. gedichte“, waitawhile, Wartaweil
  • Geerken, Hartmut (2008): „moos. 58 überschriften“, waitawhile, Wartaweil
  • Geerken, Hartmut (2008): „soyd, gedichte 1961–1966“, waitawhile, Wartaweil