László Krasznahorkai

Foto: Foto: Erich Malter

Übersetzte Sprachen

Ungarisch

Teilnahmen

2010

Jurymitglied

Preisträger

Übersetzte Autoren

Lebenslauf

1954 in Gyula in Ungarn geboren, studierte Philosophie an der Budapester Universität. 1996 war er Gast des Wissenschaftskollegs, 2008 S. Fischer-Gastprofessor an der FU Berlin. Béla Tarr verfilmte einige von Krasznahorkais Büchern, darunter „Satanstango“ (1994) und die „Melancholie des Widerstands“ als „Werckmeisters Harmonien“ (2000). László Krasznahorkai lebt heute als freier Autor in Berlin und ist Mitglied der Ungarischen Akademie der Wissenschaften.

In „Seiobo auf Erden“, Krasznahorkais neuestem Buch, begegnet der Leser der japanischen Göttin Seiobo, deren Pfirsiche nur alle 3.000 Jahre blühen, aber Unsterblichkeit schenken. Der Glaube an solche Geschichten ist uns längst abhanden gekommen, nicht aber die Sehnsucht nach ihnen. Ihr geht László Krasznahorkai nach. Er beobachtet, wie es in jeder Epoche und in allen Kulturen vollkommene Dinge gab und gibt: der im Fluss reglos stehende Reiher, die Grimasse einer Nō-Maske, die äußerste Nacktheit im Gesicht einer Ikone, die Zerbrechlichkeit einer Buddha-Statue. Seine Helden sind Maler, Schauspieler, Wissenschaftler – Menschen, die erzittern, wenn die Dinge plötzlich die Augen vor uns schließen.

Krasznahorkais magische Meditationen werden getragen von einer Sprache, „die Dauer und Drängen, Schwere und Einfachheit, Lethargie und Wachheit zu einer Vollkommenheit vereint, der sich anzunähern der Übersetzerin Heike Flemming mit Bravour gelingt“ (NZZ). Die „unendliche Melodie“ der seitenlangen Sätze teilt sich auch in der deutschen Übersetzung mit, für die Heike Flemming zusammen mit László Krasznahorkai den Brücke Berlin-Preis 2010 erhielt. In der Übersetzerwerkstatt führt László Krasznahorkai ein Gespräch mit seiner Übersetzerin. (A. LS.)

Auszeichnungen

József Attila Preis (1987), Stipendium des DAAD (1988), Tibor-Déry-Preis, Preis der SWR-Bestenliste (1993), Gastprofessor an der FU Berlin (2008), Spycher: Literaturpreis Leuk, Brücke Berlin-Preis zus. mit Heike Flemming (2010), Man Booker International Prize (2015), Österreichischer Staatspreis für Europäische Literatur (2021).

Übersetzungen

Eigene Werke

  • Krasznahorkai, László (1988): „Gnadenverhältnisse“, übers. von H. Skirecki und J. Brandt, LCB, Berlin
  • Krasznahorkai, László (1990): „Satanstango“, Roman, übers. von H. Skirecki, Rowohlt, Reinbek, Ammann, Zürich 2007
  • Krasznahorkai, László (1992): „Melancholie des Widerstands“, Roman, übers. von H. Skirecki, Ammann, Zürich
  • Krasznahorkai, László (1993): „Der Gefangene von Urga“, Roman, übers. von H. Skirecki, Ammann, Zürich
  • Krasznahorkai, László (2005): „Im Norden ein Berg, im Süden ein See, im Westen Wege, im Osten ein Fluss“, Roman, übers. von Christina Viragh, Ammann, Zürich
  • Krasznahorkai, Lászlo (2010): „Seiobo auf Erden“, Erzählungen, übers. von Heike Flemming, S. Fischer, Frankfurt a. M.
  • Krasznahorkai, Lászlo (2015): „Die Welt voran“, (Megy a világ, 2013), S. Fischer, Frankfurt a. M.
  • Krasznahorkai, Lászlo (2016): „Baron Wenckheims Rückkehr.“, S. Fischer, Frankfurt a. M.
  • Krasznahorkai, Lászlo (2021): „Herscht 07769.“, übers. von Heike Flemming, S. Fischer, Frankfurt a. M.