Ulrike Draesner auf dem Podium

Ulrike Draesner

Foto: Foto: Georg Pöhlein

Übersetzte Sprachen

Englisch

Teilnahmen

2005, 2008, 2023

Jurymitglied

Preisträger

Übersetzte Autoren

Charles Simmons, Hilda Doolittle, Louise Glück, William Shakespeare

Lebenslauf

Mit ihren Radikalübersetzungen „Twin Spin“ katapultierte Ulrike Draesner 2000 Shakespeares Sonette in das Zeitalter der Gentechnik. Es folgten Übersetzungen von Hilda Doolittle, Gertrude Stein und Louise Glück, lange bevor diese 2020 mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet wurde. Draesner sieht sich nicht in erster Linie als Übersetzerin. „Ich genieße den Luxus, nur zu übersetzen, was mich interessiert, weil es eine bestimmte Herausforderung für die Schriftstellerin in mir ist. […] Das Übersetzen ist für mich eine Art Schärfung meines deutschen Instrumentariums.“ In der neuesten Ausgabe des Lyrikmagazins „Trimaran“ spricht Ulrike Draesner mit dem flämischen Theatermacher und Schriftsteller Peter Verhelst über Politik und Poesie, weibliche und männliche Blicke sowie die Prämissen des eigenen Schreibens und Übersetzens. (A. LS.)

In „Die Verwandelten“ erzählt Ulrike Draesner die Geschichten mehrerer Frauen, die alle durch Erfahrungen von Flucht, Gewalt und Krieg miteinander verbunden sind: eine nationalsozialistische Vorzeigemutter, eine Köchin, die lieber Frauen geliebt hätte, ein in einem Münchner Lebensbornheim geborenes Mädchen und eine alleinerziehende Anwältin in der Jetztzeit, die eine Wohnung in Wrocław erbt und so ihrer polnischen Familie näherkommt. Ihre Erlebnisse haben sie verwandelt, ihnen die Sprache genommen und doch ist da eine unsichtbare Kraft, die sie standhaft bleiben und sich neu erfinden lässt. Ulrike Draesner gibt den Frauen ihre Stimme zurück – mutig, humorvoll und stark.

Auszeichnungen

Literatur-Stipendium der Stadt München (1994), Förderpreis zum Leonce-und-Lena-Preis (1995), Wolfgang-Weyrauch-Förderpreis (1995), Solitude-Förderpreis (1996), Bayerischer Staatsförderpreis für Literatur (1997), foglio-Preis für junge Literatur (1997), Poetik-Dozentur Birmingham (1998), Autorenförderung der Stiftung Niedersachsen (1999), Förderpreis des Friedrich-Hölderlin-Preises (2001), Preis der Literaturhäuser (2002), Gastprofessur am Literaturinstitut der Universität Leipzig (2004), Arbeitsstipendium für Berliner Autoren (2005), Droste-Preis der Stadt Meersburg (2006), Solothurner Literaturpreis (2010), Joachim-Ringel­natz-Preis für Lyrik (2014), Nicolas-Born-Preis (2016), Stadtschreiberin von Helsinki (2017), Deutscher Preis für Nature Writing, Bayerischer Buchpreis (2020), Großer Preis des Deutschen Literaturfonds (2021).

Übersetzungen

  • AA.VV. (1995): „Der sprechende Löwe. Neue Lyrik von den britischen Inseln”, zus. mit anderen, in: Schreibheft Nr. 46, Essen (Englisch)
  • AA.VV. (2000): „Ich ist ein anderer ist bang. Poesie aus Rumänien”, edition die horen, Wilhelmshaven (Rumänisch)
  • Shakespeare, William (2000): „Twin Spin. Sonette von Shakespeare. Radikalübersetzungen”, in: „: to change the subject“, mit einem Vorwort von Peter Waterhouse, Wallstein, Göttingen (Englisch)
  • Simmons, Charles (2003): „Belles Lettres“, Roman, zus. mit Klaus Modick, C. H. Beck, München (Englisch)
  • Stein, Gertrude (2001): „The First Reader. Gedichte, Prosa und Theaterstücke für Kinder und Erwachsene“, Ritter, Klagenfurt (Englisch)
  • Doolittle, Hilda (2006): „Hermetic Definition / Heimliche Deutung“, Urs Engeler Editor, Basel, Weil am Rhein (Englisch
  • Glück, Louise (2007): „Averno. Gedichte“, Luchterhand, München (Englisch)
  • Louise Glück (2008; Neuaufl. 2020): „Wilde Iris“, Gedichte, Sammlung Luchterhand, München
  • Mary MacLane (2021): „Ich. Aufzeichnungen aus meinem Menschenleben“, zus. mit M. Bonné, Reclam, Stuttgart

Eigene Werke

  • Draesner, Ulrike (1998): „anis-o-trop“, Sonette, Rospo, Hamburg 1997 – „Lichtpause“, Roman, Volk & Welt, Berlin
  • Draesner, Ulrike (1999): „Reisen unter den Augenlidern“, Erzählungen, Ritter, Klagenfurt
  • Draesner, Ulrike (2000): „gedächtnisschleifen“, Gedichte, Suhrkamp, Frankfurt a. M. 1995, überarbeitete Neuausgabe Lyrikedition, München
  • Draesner, Ulrike (2001): „für die nacht geheuerte zellen“, Gedichte, Luchterhand, München
  • Draesner, Ulrike (2002): Mitgift“, Roman, Luchterhand, München
  • Draesner, Ulrike (2002): „Hey man, calm down! Ein Besuch in Calcutta”, in: Literaturen, Heft 7/8, Friedrich Berlin Verlag, Berlin
  • Draesner, Ulrike (2004): „Hot Dogs“, Erzählungen, Luchterhand, München
  • Draesner, Ulrike (2005): „kugelblitz“, Gedichte, Luchterhand, München
  • Draesner, Ulrike (2005): „Spiele“, Roman, Luchterhand, München
  • Draesner, Ulrike (2021): „Doggerland“, Gedicht, Penguin, München
  • Draesner, Ulrike (2022): „hell & hörig“, Gedichte, Penguin, München
  • Draesner, Ulrike (2023): „Die Verwandelten“, Roman, Penguin, München