Die 6. Preisverleihung am 28.08.2015 fand im Rahmen des 35. Erlanger Poetenfestes statt

Uljana Wolf während der Poetenfest Preisverleihung 2015

Foto: Georg Pöhlein

Anlässlich des 35. Erlanger Poetenfests (27. bis 30. August 2015) vergibt die Kulturstiftung Erlangen zum sechsten Mal den „Erlanger Literaturpreis für Poesie als Übersetzung“. Der mit 5.000 Euro dotierte Preis wird in diesem Jahr an die Lyrikerin und Übersetzerin Uljana Wolf verliehen. Uljana Wolf nimmt die Auszeichnung am Freitag, 28. August 2015, 19:00 Uhr in der Erlanger Orangerie entgegen, die Laudatio auf Uljana Wolf hält die deutsch-japanische Autorin Yoko Tawada.

So ist jede Rede Übersetzung. Und übersetzen heißt, ein Nichtverstehen mit Zukunft zu versehen.
Uljana Wolf

Aus der Begründung der Jury:

„Uljana Wolf erhält den sechsten Erlanger Literaturpreis für Poesie als Übersetzung für ihr lyrisches und übersetzerisches Gesamtwerk, das die Übergänge zwischen den Sprachen auslotet. Schon ihr erster Gedichtband ‚kochanie ich habe brot gekauft‘ (2005) beschreibt einen sprachübergreifenden Grenzverkehr. ‚falsche freunde‘ (2009), ein schöpferisches Fehlerlesen, macht die Übersetzung von Mensch und Sprache selbst zum Gegenstand der Dichtung. Die Kreolisierung der Welt erkundet ‚meine schönste lengevitch‘ (2013), ein zwitterpoetisches Doppeltgehen jenseits fest gefügter Sprachidentitäten. Übersetzen ist für Uljana Wolf eine poetische Praxis der Entgrenzung, die neue, vielfältige Sprachwirklichkeiten schafft.“

Wer sitzt in der Jury?

Die Jury des Erlanger Literaturpreises für Poesie als Übersetzung besteht selbst aus Übersetzerinnen und Übersetzern. Dieses bislang einzigartige Konzept verbürgt die sprachschöpferische Qualität der ausgezeichneten Arbeiten. Der Jury gehörten in diesem Jahr an: Annette Kopetzki (Hamburg), Adrian LaSalvia (Oranienbaum-Wörlitz – Jury-Sprecher), Benedikt Ledebur (Wien), Ilma Rakusa (Zürich), Ulf Stolterfoht (Berlin), Yoko Tawada (Berlin) und Peter Waterhouse (Wien). Der Erlanger Literaturpreis für Poesie als Übersetzung wurde bisher an Felix Philipp Ingold (2005), Georges-Arthur Goldschmidt (2007), Barbara Köhler und Ulf Stolterfoht (2009), Elke Erb (2011) sowie an Yoko Tawada (2013) verliehen.

Weitere Informationen